Ärzte

In den Niederlanden herrscht das Hausarzt-System, ähnlich wie in England. Es ist also nicht möglich, mal schnell zu einem Augen- oder Frauenarzt zu gehen. Die gibt es nämlich nur in den Krankenhäusern, und für deren Besuch braucht ihr eine Überweisung vom Hausarzt.

Meine Tipps:

  • Wenn's dringend ist, am besten in die Notaufnahme vom Krankenhaus am Leyweg. Dort gibt es einen "Spoedplein" (Notfallplatz) mit Hausärzten (070-346 9669), Erste-Hilfe und Notfall-Apotheke (Tel. 070-210 1465). Erreichbar mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln: 
    • RandstadRail 4 und Straßenbahn 6
    • HTM Bus 20, 21, 23 und 26
    • Veolia Bus 27, 31, 34, 35, 36, 37 und 86
  • In Den Haag gibt es das International Health Centre in der Jan van Nassaustraat 125, 2596BS Den Haag mit Apotheke, Hausarzt und Fachärzten (sprechen größtenteils auch Deutsch). Unter der Woche von 8 - 19 Uhr geöffnet, am Samstag von 10 - 14 Uhr, Tel. 070-3065111.
  • Wer längere Zeit in Scheveningen bleibt, sollte sich einen Hausarzt suchen (übers Telefonbuch oder Empfehlung). Ihr müsst euch allerdings vorher dort anmelden und als Patient registrieren lassen.

 

Wer das niederländische System mit dem deutschen vergleicht, wird enttäuscht sein. Beim Husten werden einem die Bonbons aus dem Supermarkt empfohlen (was übrigens auch geholfen hat) und zum Frauenarzt geht man nur alle fünf Jahre. Also nichts für Hypochonder. Dafür bezahlt ein Niederländer auch nur rund 100 Euro im Monat für die Krankenversicherung.

 

Apotheken

 

Eine niederländische Apotheke ist auf den ersten Blick eher spartanisch bestückt. Auch gibt es viel weniger Medikamente rezeptfrei. Dafür bieten die Drogerien (Etos, Kruidvat, Treckpleister) viele "Hausmittel" wie Thymianhustensaft und Naturmedizin, aber auch Paracetamol und Aspirin an.

 

Die besten Apotheken im Statenkwartier sind die Van Greuningen in der Statenlaan 40 (sind auf Ausländer eingestellt) sowie die Statenkwartier-Apotheker Ecke Aert van der Goesstraat und Kennedylaan.

 

14 Defibrillatoren am Strand

 

Eigentlich hatte ich mit diesem Thema bis vor kurzem gar nichts am Hut. Bis ich beim Bergsteigen war und in einem Dorf in 1.500 Metern Höhe meinen Urlaub verbrachte. Und genau in diesem Dorf bekam ein anderer Hotelbewohner einen Herzstillstand. Auf den Rettungshubschrauber musste man wohl eine Stunde warten, auch der Arzt war scheinbar nicht so schnell zur Stelle. Umso mehr hat es mich dann heute erstaunt, dass der Strand von Scheveningen zur "6-Minuten-Zone" erklärt wurde. Das heißt: Besteht die Vermutung, dass ein Scheveninger Badegast einen Herzstillstand erlitten hat, wird ihm innerhalb von 6 Minuten eine Reanimation oder Defibrillation zuteil.

 

Wie klappt das? Wenn man die 112 anruft, dann werden über das AED-Warnsystem auf solche Spezialfälle trainierte Nothelfer per SMS informiert, die dann zu Hilfe eilen. Zu ihrer Unterstützung wurden am Strand von Scheveningen 14 Defibrillatoren stationiert.